Berlin, Knut, eigene Befindlichkeiten und was mir sonst noch alles einfällt
Durch purzelbaum
Ich kann es noch nicht fassen, diese Arbeitswoche begann so entspannt, bei sonnigem Wetter und irgendwie lief alles gut, bis eben, als ich diese furchtbare Nachricht las.
Lars, der schöne Eisbärenmann und Papa von Knut, lebt nicht mehr. Er wurde heute morgen aufgrund eines inoperablen Lebertumors, der im Rahmen einer Zahnoperation und einem damit einhergehenden Gesundheitscheck und aufgrund daraufhin festgestellter erhöhter Leberwerte, eingeschläfert. Der Tumor wurde heute bei einem Ultraschall gefunden und nun hat sich der Zoo Aalborg schweren Herzens entschlossen, Lars etwaige Leiden zu ersparen.
Lars kam am 12. Dezember 1993 im Münchner Tierpark Hellabrunn zur Welt und landete nach Zwischenstationen in den Zoos Bremerhaven, Münster und Neumünster im Jahr 1999 im Zoo Berlin, wo er zehn Jahre lang lebte. Dort traf er auf Tosca und das Ergebnis dieser Liaison wurde weltbekannt - Knut.
Was folgte, ist ebenfalls bekannt - Lars musste im Jahr 2009 nach Wuppertal umziehen, einer Initiative sei Dank, die Knut auf Teufel komm raus in Berlin halten wollte, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Ob man damit auch nur einem einzigen der beteiligten Bären den kleinsten Gefallen getan hat, darf nach wie vor in Frage gestellt werden.
Nach dem Aufenthalt in Wuppertal, wo Lars Papa einer Tochter namens Anori, gemeinsam mit der Eisbärin Vilma wurde, zog er in den Zoo Rostock um, aus Platzgründen vermutlich, die Wuppertaler Eisbärenanlage ist eher ein Kachelbad, um dort Vilmas Mutter und Anoris Oma, Vienna, Gesellschaft zu leisten. Die beiden verstanden sich gut und bald zog auch Vilma wieder in der Rostocker Bärenburg ein. Das Ergebnis des Zusammenlebens war ein kleiner Junge, Knuts Halbbruder, Fiete genannt, und wieder musste Lars umziehen. Aalborg hieß das Ziel.
Hier wurde Lars ein weiteres Mal Vater, diesmal hieß die Mutter Malik, es sind Zwillingsmädchen. Lars verbrachte noch einige Monate auf der Nachbaranlage neben Mutter und Zwillingen, bevor heute morgen die traurige Entscheidung getroffen werden musste.
Ich könnte jetzt schreiben, dass diese wunderbare Eisbärenfamilie, Lars, Tosca und Knut, nun wieder vereint ist, aber das empfinde ich als falsch und das trifft es auch irgendwie nicht. Es gab diese Familie in diesem Sinne nie, alle drei waren ganz einzigartige und wunderbare Eisbären, alle auf ihre Art eigen und dennoch verband sie etwas ...
Ich kann jetzt grad nicht weiterschreiben, es tut einfach weh ...
Lieber Lars, ich hätte dich gern noch einmal besucht, aber es hatte nicht sollen sein! Mache es gut, da, wo du jetzt bist und grüße, wen immer du dort triffst! Du warst ein ganz feiner großer, sensibler, wunderschöner und lieber Eisbär!
Du fehlst...
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